Champagne - die Region

Veröffentlicht am Freitag 05. Mai 2023

Champagne - die Region

Die Champagne ist ein streng begrenztes Gebiet im Norden Frankreichs. Wir stellen die verschiedenen Champagnerbereiche vor.

Bernhard Meßmer

Bernhard Meßmer

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Die Champagne ist ein streng begrenztes Gebiet im Norden Frankreichs. Es erstreckt sich über eine Fläche, die 100 km von West nach Ost und 150 km von Nord nach Süd. Um 319 Dörfer sind 34.300 Hektar Weinberge verteilt. Dies entspricht ca. einem Drittel der gesamten deutschen Weinbaufläche oder 5% der französischen Reben. Pro Jahr werden gut 300 Mio. Flaschen Champagner hergestellt. Die drei wesentlichen Rebsorten sind Chardonnay (weiß), Pinot Noir (rot) und Meunier (rot). Sie sind jeweils zu rund einem Drittel vertreten. Obwohl die roten Sorten zwei Drittel der Reben stellen, wird 90% weißer Champagner produziert. Rosé macht dementsprechend 10% aus. Das Klima ist gemäßigt kühl, so dass die Trauben langsam reifen, ihre Säure bewahren und eine frische Aromatik aufweisen. Die Böden sind von Kreide, Kalk, Sand und Lehm geprägt. 

 

Es gibt 4 große Bereiche in der Champagne:

 

Montagne de Reims

Montagne de Reims bezeichnet sowohl das bewaldete Hügelgebiet südwestlich von Reims als auch einen großen Bereich der Champagne, der sich an den Hängen des Hügelgebiets sowie östlich, nordwestlich und westlich von der Stadt Reims erstreckt. Insgesamt sind es ca. 8.300 Hektar Weinberge in 97 Dörfern. Unterteilt wird die große Region in die Bereiche Grand Montagne,  Petite Montagne und Massif de Saint-Thierry. 

Grand Montagne zieht sich um das bewaldetet Hügelgebiet des Nationalparks Montagne de Reims, der eine Höhe von 280 Metern erreicht. Die Weinberge sind an den nach Norden, Osten und Süden sanft abfallenden Hängen. Im Süden befinden sich unter anderem die namenhaften Orte Bouzy und Ambonnay. Dort reift der vorherrschende Pinot Noir besonders gut aus und ergibt sehr körperreiche Weine. Bei Trépail und Villers-Marmery neigen sich die Weinberge nach Osten und ergeben die Besonderheit, dass in der sonst von Pinot Noir dominierten Grande Montagne dort fast nur Chardonnay zu finden ist. Etwas mehr nach Norden hin sind dann die Weinberge von Verzy, Verzenay und weiteren Orten ausgerichtet. Die Pinot Noir Weine zeigen mehr Frische und fallen etwas schlanker und eleganter aus, als in der südlichen Grand Montagne.

Die Städte Epernay im Süden und Reims im Norden werden durch eine Straße verbunden, die über das Hügelgebiet Montagne de Reims führt. Westlich dieser Straße beginnt die Petite Montagne, die sich weiter nach Norden bis zum Fluss Ardre ausdehnt. Die Böden sind von Kiesel, Sand, Lehm, Kalk und Kreide geprägt und von Dorf zu Dorf, teils Weinberg zu Weinberg recht unterschiedlich. Insgesamt gibt es mehr Feuchtigkeit durch tiefere Lagen und Flüsse. Damit ist Meunier mit rund 50% die tonangebende Sorte vor Pinot Noir und Chardonnay. 

Das Massiv de Saint Thierry liegt im Nordwesten von Reims. In einer hügeligen Landschaft mit Wäldern und Weinbergen, die nach Nordost und Südost ausgerichtet sind, stehen überwiegend Meunier und Pinot Noir Trauben auf Ton-, Sand- und Mergelböden. Der größte Teil der Trauben wird an Häuser verkauft oder Genossenschaften abgegeben. Nur wenige Winzer bringen eigenen Champagner auf den Markt. 

Unsere Champagner von der Montagne de Reims finden Sie hier. 



 


Côte des Blancs

Die Côte des Blancs ist das Champagner-Gebiet, das sich südlich von Epernay erstreckt und ca. 3.150 Hektar umfasst. Es ist ein relativ homogener Streifen über 20 km von Nord nach Süd mit Hängen die überwiegend nach Osten abfallen. Die Humusauflage auf der Kreide fällt häufig sehr gering aus (20 cm), so dass die Wurzeln der Reben tief in das Gestein ragen. Chardonnay ist mit 98% die Rebsorte der Côtes des Blancs. Nur ganz im Norden und Süden finden sich ein paar Pinot Noir Weinberge. In keinem anderen Gebiet der Champagne ist die Dichte an Spitzenerzeugern so hoch.

Im Norden fallen die Champagner körperreicher und voller aus. Hier ist der Tonanteil im Boden höher, da der  Kreidefels oft tiefer liegt, so dass die Bodenauflage größer ausfällt. Im Süden hingegen ist diese geringer. Die Grundweine werden salziger und spannungsgeladener. Die Grenze zwischen Nord und Süd liegt zwischen Avize und Oger. 

Trotze der Gemeinsamkeiten in diesem Gebiet, fallen die Grundweine und Champagner sehr unterschiedlich aus, da sich die Feinheiten des Terroirs bemerkbar machen und die Maßnahmen im Keller (Wahl der Gebinde, biologischer Säureabbau, Kontakt mit der Hefe, Gärtemperatur, etc.) sich deutlich auswirken. In der letzten Zeit bringen Winzer auch immer mehr, Einzellagen-Champagner oder Champagner von Trauben einzelner Gemeinden auf dem Markt, so dass man sich die Unterschiede verdeutlichen kann. Überwiegend werden Weine aus den einzelnen Gemeinden und teils auch Weine aus anderen Champagner-Bereichen  für die Cuvées verwendet, so dass sich der Charakter der einzelnen Herkünfte nicht mehr erahnen lässt.  aber hervorragende Champagner entstehen können. 

Unsere Champagner von der Côte des Blancs finden Sie hier.

 

Vallée de la Marne

Vallée de la Marne ist das Champagner-Gebiet um den Fluss Marne samt seiner Seitentäler, welches sich über 75 km, vorbei an Chalons-sur-Marne, Épernay und Chateau-Thierry, quer durch die Champagne zieht und die Montagne de Reims im Norden und die Côte des Blancs im Süden trennt. Es ist mit rund 11.000 Hektar das größte Gebiet der Champagne. 

Zum einen gibt es im Vallée de la Marne einen Teil, der sich nordöstlich von Epernay befindet und Grande Vallée genannt wird. Und zum anderen spricht man im westlichen Teil des Tals von einem Rive Droite, also einem rechten Ufer, das sich nördlich der Marne befindet und einem Rive Gauche (linkes Ufer) auf der südlichen Flussseite. Beide Bereiche, das Grande Vallée und der westliche Teil sind sehr unterschiedlich. 


Das Grande Vallée besteht aus 9 Orten mit rund 1.800 Hektar. Pinot Noir ist mit zwei Drittel die wesentliche Sorte. Chardonnay stellt knapp 20% und Meunier nur rund 15%. Die Weine um die bekanntesten Orte Ay, Mareuil-sur-Ay, Hautvillers, Dizy und Cumières sind kraftvoll und ausdrucksstark. Kreidefelsen sind weiter an der Oberfläche. Sie erheben sich in Ay und Mareuil-sur Ay deutlich, so dass teils steile Weinberge zu finden sind. Viele davon sind nach Süden ausgerichtet und bieten damit beste Bedingungen zum Ausreifen. Pinot Noir und teils auch Chardonnay bringen erstklassige Ergebnisse von sehr hoher Konzentration und Intensität hervor. 

Im westlichen Vallée de la Marne befinden sich 81 Dörfer und rund 8.900 Hektar Weinberge. Meunier ist mit über 70% die dominierende Sorte, da die Böden teils sehr sandig und auch lehmhaltiger und damit auch feuchter sind. Meunier treibt später als Chardonnay und Pinot Noir aus und ist damit weniger von Frühjahrsfrösten gefährdet, welche die jungen Knospen erfrieren lassen und damit den Ernteertrag empfindlich schmälern können. Zudem ist der Westen etwas kühler als das Grande Vallée. Meunier kommt damit wiederum etwas besser zurecht als  Chardonnay und Pinot Noir. Im nördlich des Flusses gelegenen Rive Droite sind die Weinberge aufgrund des Tals mehr nach Süden ausgerichtet. Dementsprechend findet man am Rive Gauche mehr nördliche Hänge. Hänge nach Süden versprechen mehr Sonne und ein besseres Ausreifen. In Zeiten des Klimawandels, in denen das Ausreifen kein großes Problem mehr darstellt, ergeben Weinberge mit nördlicher Ausrichtung frischere und elegantere Weine. Beide Expositionen haben also ihren Reiz. Das westliche Vallée de la Marne ist mit seinem Meunier vom namenlosen Traubenlieferant zum heterogenen Terroir aufgestiegen, das auch große Champagner hervorbringen kann. Die Größe und Vielfalt machen es für Neuentdeckungen äußerst interessant. 

Unsere Champagner aus dem Vallée de la Marne finden Sie hier.
 


Côte des Bar

Côte des Bar nennt sich das Champagner-Gebiet, das sich südöstlich der Stadt Troyes im Département Aube erstreckt. Es ist damit eine gute Autostunde von Epernay entfernt und deutlich schneller von Chablis, dem nördlichen Teil Burgunds, als vom Zentrum der Champagne zu erreichen. Die Côte des Bar umfasst knapp 8.000 Hektar, welche sich auf 63 Dörfer verteilen. Damit steuert die Region fast ein Viertel der Reben zur gesamten Champagne bei. Überwiegend sind die Weinberge mit Pinot Noir (86%) bepflanzt. Dazu kommen noch 10% Chardonnay und 4% Meunier. Man findet hier auch mit Abstand die größte Fläche an Pinot Blanc der Champagne. Doch mit 200 Hektar sind es gerade mal 0,25 Prozent der Côte des Bar Fläche. 

Die Landschaft ist hügelig und reich an Wald, Feldern und Wiesen. Die Weinberge sind dazwischen auf sanften Hängen zu finden. Auch hier gibt es Kalk und Kreide. Doch liegen die Felsen tiefer in Untergrund als in der nördlicheren Champagne. Zudem sind die Kreidevorkommen älter und werden ebenso wie die Böden des nahe gelegenen Chablis (Burgund) dem Kimmeridge Zeitalter zugeschrieben. Im Südwesten der Côte des Bar, um den Ort Buxiéres sind auch jüngere Böden aus der Portland Epoche zu finden, welche eine andere mineralische Zusammensetzung aufweisen. 

Côte des Bar - Portland Kalk

Aufgrund der südlicheren Lage und dem hohen Einsatz der kraftvollen Sorten Pinot Noir entstehen an der Côte des Bar körperreiche und aromatische Grundweine und Champagner. Diese sind besonders bei den Champagnerhäusern im Norden gefragt. Denn mit diesen Weinen verleihen sie ihren Cuvées mehr Intensität, Komplexität und Substanz. Aufgrund dessen gelangt der Großteil der Ernte der Côte des Bar in die Erzeugnisse der großen Marken in und rund um Epernay und Reims. Noch vor wenigen Jahren hat man nicht so gerne über den Zukauf gesprochen. Man hielt das Renommee des Südens nicht für vorteilhaft. Doch dies hat sich grundlegend geändert. Die Côte des Bar und die Weine werden zunehmend mehr geschätzt. Immer mehr Produzenten, die zuvor ihre Trauben oder Weine verkauft haben, bringen eigene Champagner auf den Markt. Meist geht das mit einem Generationswechsel und oft auch mit tiefgreifenden Veränderungen in der Bewirtschaftung der Weinberge in Richtung biologischer Anbau einher. 

Unsere Champagner von der Côte des Bar finden Sie hier. 

Val du Petit Morin

Das Val du Petit Morin schließt südlich an die Côte des Blancs an. Die Bezeichnung ist noch recht neu und selbst die Winzer in der Region tun sich damit teils schwer. Man hört auch Coteaux du Morin oder der Süden der Côte des Blancs, um etwas vom Ruhm des Nachbarn zu erhaschen. Auf 900 Hektar, welche auf 18 Dörfer verteilen, sind überwiegend Meunier und Chardonnay sowie etwas Pinot Noir zu finden. Die Böden sind nicht einheitlich. Im Norden vom Val du Petit Morin gibt es mehr Kalk. Dementsprechend gibt hier Chardonnay den Ton an. Im Süden haben die Böden einen höheren Lehmanteil, so dass dort Meunier besser gedeiht. Auch sind die Weinberge, wie in den meisten südlich gelegenen Gebieten der Champagne, nicht zusammenhängend. Wald, Felder und Weinberge wechseln sich ab. Die meisten Winzer verkaufen die Trauben an Häuser oder sind Mitglieder von Genossenschaften. Doch von Jahr zu Jahr gibt es mehr Selbstvermarkter, so dass sich die Region im Umbruch befindet und Spannendes entsteht.

Unsere Champagner von Val du Petit Morin finden Sie hier.

 

Coteaux du Sézannais

Die Coteaux du Sézannais umfasst eine Weinbergsfläche ca. 1.500 Hektar, welche sich über 12 Gemeinden erstreckt. Oft liest man, dass das Gebiet eine Fortführung der Côte des Blancs sei, da sie sich mit etwas Abstand südlich an sie anschließt. Gerne verschweigt man, dass dazwischen das Val du Petit Morin liegt, da dieses bei weitem nicht die Reputation wie die legendäre Côte des Blancs hat. Gemeinsam mit der Côte des Blancs ist ein hoher Kalkanteil in nicht allzu großer Bodentiefe. Doch gibt es einige Unterschiede. Die Weinberge sind nicht an einem breiten Band von Nord nach Süd wie an der Côte des Blancs aufgereiht. Sie sind hier eher wie Punkte zwischen Wiesen, Feldern und Wäldern verteilt. Historisch war es ein bedeutendes Terroir, in dem mehrere Tausend Hektar Weinberge zu finden waren. Doch nach der Reblaus wurden kaum mehr Weinberge aufgebaut. Erst in den 1970er Jahren erfolgte die systematische Bewirtschaftung. Hierfür wurde aufgrund der kalkhaltigen Böden überwiegend auf Chardonnay (77%) zurückgegriffen. Die restliche Fläche ist mit Pinot Noir und wenig Meunier (5%) bestockt. Das Klima an der Côte de Sezannes ist wärmer als an der nördlicheren Côte des Blancs. Die Böden sind oft schwerer, d. h. sie haben einen etwas höheren Anteil an Lehm. Somit fallen die Weine reifer und aromatischer als an der Côte des Blancs aus. Die Winzer verkaufen ihre Trauben überwiegend an Häuser oder sind Mitglieder von Genossenschaften. Doch immer mehr Winzer gründen ihre eigenen Marken. Damit verspricht die Gegend, die zukünftig noch ausgeweitet werden könnte, viel für die Zukunft.

Unsere Champagner von Coteaux du Sézannais finden Sie hier. 

 

Coteaux Vitryat

Die Coteaux Vitryat ist ein relativ neuer Bereich, rund 70 km südöstlich von Epernay gelegen. Erst in den 1970er Jahren wurden hier wieder auf 460 Hektar Reben angepflanzt, welche auf 15 Dörfer verteilt sind. Historisch war die Gegend jedoch bedeutend. Nach der Reblauskatastrophe wurden jedoch kaum mehr Weinberge neu angelegt. Die Böden sind denen der Côte des Blancs sehr ähnlich. Die kalkreichsten Weinberge sind für Topqualitäten geeignet. Es gibt auch steile, südlich ausgerichtete Terrassen. Entsprechend der Parallelen zur Côte des Bar, wurde 98% Chardonnay gepflegt. Die Weine fallen elegant, fruchtbetont und zuweilen etwas leichter als an der Côte des Blancs aus. Bisher wurde fast die ganze Ernte an Häuser verkauft. Es gibt nur sehr wenige Erzeuger, die Champagner unter ihrem Namen auf den Markt bringen.

Unsere Champagner von Coteaux Vitryat finden Sie hier.

 

Montgueux

Montgueux ist ein Dorf mit rund 200 Hektar Weinbergsfläche, welches 30 km nördlich von der Grenze der Côte des Bar und etwas westlich von der sehenswerten Stadt Troyes liegt. Die Weinberge findet man überwiegend an einem weit gestreckten, nach Südosten und Süden geneigten Hang. Erst 1960 erfolgte die Pflanzung der Reben. Man setzte überwiegend auf Chardonnay (90%) und etwas auf Pinot Noir (10%). Die Böden sind von Kalk geprägt und verfügen teilweise über Einschlüsse von Feuerstein (Silex). Die südliche Lage führt im Allgemeinen zu einer hohen Traubenreife, so dass die Champagner kraftvoller als an der Côte des Blancs ausfallen können und tropische Aromen von Ananas sowie Mango zeigen. Auch hier verkaufen die Winzer die Trauben überwiegend an Häuser. Es gibt nur wenig Selbstvermarkter.

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