Sekt oder Champagner? Was ist der Unterschied?

Veröffentlicht am Mittwoch 17. April 2024

Sekt oder Champagner? Was ist der Unterschied?

Der entscheidende Unterschied zwischen Sekt und Champagner ist, dass die Herstellung von Champagner hinsichtlich seiner Herkunft, Rebsorten und Herstellungsverfahren exakt und streng definiert ist.

Bernhard Meßmer

Bernhard Meßmer

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Der entscheidende Unterschied zwischen Sekt und Champagner ist, dass die Herstellung von Champagner hinsichtlich seiner Herkunft (genau definiertes Anbaugebiet), Rebsorten und Herstellungsverfahren exakt und streng definiert ist. Damit ist es möglich, eine gewisse Mindestqualität und einen wiedererkennbaren Stil zu gewährleisten. Da es bei Sekt nicht solche weitreichende Vorschriften gibt, erhält man Sekt sowohl als belanglose Massenware für wenige Euro und als auch als absolutes Spitzenprodukt, das leicht seine 50 Euro oder mehr wert sein kann. 
 

Im folgenden Artikel erfahren Sie: 

  • worin sich Sekt und Champagner unterscheidet
  • was der Unterschied bei der Herkunft ist 
  • welcher Sekt sich Champagner nennen darf 
  • wie unterschiedliche die Trauben bei Sekt und Champagner sind 
  • worin die Unterschied im Stil liegen
  • wie die Qualität von Sekt und Champagner zu bewerten ist
  • warum Champagner so viel teurer ist
     

Worin unterscheiden sich Sekt und Champagner?

Schneller und einfach sind die Gemeinsamkeiten von Champagner und Sekt zu benennen: Beides sind Schaumweine (allgemeiner Begriff für alles schäumende Weine), die ihre Kohlensäure durch die zweite Gärung eines trockenen Grundweins erhalten. Doch das war es dann auch schon mit den Parallelen. Die Unterschiede von Sekt und Champagner sind groß. Die Möglichkeiten Sekt zu produzieren sind hinsichtlich der Herkunft der Trauben, der Rebsorten und der Verfahren vielfältig. Daraus ergeben sich sehr unterschiedliche Stile und die ganze Bandbreite von einfacher Massenqualität bis zu herausragenden Spitzenprodukten. Auch bei Champagner gibt es gravierende Qualitätsunterschiede. Neben Champagner aus den Discountern mit mäßiger Qualität, gibt es die bekannten Häuser mit enormen Varianzen in der Güte und kleine Spitzenproduzenten, die nochmals in einer eigenen Liga spielen. 

 

Was ist der Unterschied bei der Herkunft von Sekt und Champagner? 

Champagner ist ein Regionalwein, der nur aus dem streng abgegrenzten Gebiet um die Städte Reims und Epernay im Nordosten Frankreichs stammen darf. Die Trauben müssen aus diesem Gebiet kommen und die Herstellung muss komplett in der Champagne erfolgen. Sekt ist der Begriff für Schaumwein, der in Deutschland und Österreich hergestellt wird. Er kann in allen Anbaugebieten erzeugt werden. Falls auf dem Etikett „wenn Sekt“ steht, dann müssen die Trauben auch in Deutschland angebaut worden sein. Doch falls „Sekt Deutschland“ oder „Hergestellt in Deutschland“ vermerkt ist, können die Trauben bzw. der Grundwein auch aus anderen Ländern kommen. 

 

Welcher Sekt darf sich Champagner nennen? 

Nach der Erläuterung zuvor darf sich kein Sekt Champagner nennen. Das Wort Champagner ist innerhalb der EU streng geschützt und darf ausschließlich für die Schaumweine aus der Region Champagne verwendet werden. Darüber hinaus gilt dieser Schutz auch in fast allen Ländern außerhalb der EU. Eine der wenigen Ausnahmen ist die USA. Hier sind vor allem sehr einfache Schaumweine zu finden, die „Champagner“ auf dem Etikett tragen. Die hochwertigen Schaumweine der USA haben das nicht nötig und nennen sich Sparkling Wines. 

 

Wie unterschiedlich sind die Trauben bei Sekt und Champagner? 

Champagner besteht fast ausschließlich aus drei Rebsorten, die jeweils etwa ein Drittel der Produktion stellen: Chardonnay, Meunier und Pinot Noir. Chardonnay ist weiß, Pinot Noir heißt bei uns Spätburgunder und ist rot und auch Meunier ist eine rote Traube, die außerhalb der Champagne kaum eine Bedeutung hat. Darüber hinaus gibt es noch vier weitere Sorten in der Champagne, die zusammen aber nur rund ein Prozent der Anbaufläche ausmachen. Sekt kann dagegen aus einer riesigen Vielzahl von Traubensorten hergestellt werden. In der Regel werden die Sorten nicht auf dem Etikett angegeben. Dann gilt meistens das Motto: Steht nichts Besonderes drauf, dann ist auch nichts Besonderes drin. Hochwertige Sekte bestehen oft aus Riesling, Chardonnay, Weißburgunder oder Spätburgunder (Pinot Noir). Natürlich sind auch Verschnitte aus diesen möglich. Für einfache Sekte werden gerne Reborten genommen, die besonders viel Ertrag bringen, dafür aber weniger Frische, Vielschichtigkeit und Finesse haben. 

 

Worin liegen bei Champagner und Sekt die Unterschiede im Stil? 

Champagner ist ein Schaumwein, der über eine hohe Säure verfügt, trocken oder fast trocken wirkt, mittelkräftig und aromatisch ausfällt. Die Aromen weisen meist Noten von Zitrusfrüchten, Blüten, gelbem Steinobst, Kernobst wie Apfel und manchmal auch rote Beeren auf. Deutlich bis ausgeprägt sind Aromen, die an Gebäck, Brioche, Toastbrot oder Haselnüssen erinnern. Diese werden auch Autolysearomen genannt und stammen von dem Herstellungsverfahren traditionelle Flaschengärung. Damit sind Autolysearoman mehr oder weniger bei Schaumweinen aus anderen Ländern und Regionen zu finden, wenn sie mit der traditionellen Methode erzeugt wurden. Bei Sekt ist eine Aussage über den Stil nicht so einfach. Denn Sekt kann, wie bereits erwähnt, aus sehr vielen unterschiedlichen Trauben hergestellt werden. Diese können ihm ein sehr unterschiedliches Aromenprofil verleihen. Hinzu kommt, dass Sekt auch mit unterschiedlichen Verfahren produziert werden kann. Am gängigsten ist das günstige und schnelle Tankgärverfahren. Bei diesem stehen florale und fruchtige Aromen im Vordergrund. Autolysearomen entfalten sich dabei nicht. Zudem packt man einfachen, neutralen Produkten oft eine ordentliche Menge an Zucker als Geschmacksverstärker hinzu. Für sehr hochwertige Sekte hält man es wie mit dem Champagner und fertigt sie mit der traditionellen Flaschengärung. Sie können dann ähnlich wie Champagner ausfallen. 

 

Wie ist die Qualität von Sekt und Champagner zu bewerten? 

Sowohl bei Sekt als auch bei Champagner gibt es Licht und Schatten. Sekt ist meistens ein Massenprodukt, das deutlich unter 10 Euro zu haben ist und hinsichtlich von Komplexität, Spannung, Intensität und Länge wenig bis ganz wenig zu bieten hat. Doch es gibt auch sehr gute und herausragende Sekte. Manche Sekt-Spezialisten, also Betriebe, die nur Sekt erzeugen und einige Winzer, die überwiegend Weiß-, Rosé und Rotwein herstellen bringen Sekt in die Regale, der richtig Freude bereitet. Zwei, drei Handvoll von diesen überwiegend kleinen Betrieben sind in der Lage, herausragende Sekte zu schaffen, die sich mit hervorragenden Schaumweinen der Welt messen können. Diese Sekte sind alle mit dem traditionellen Verfahren hergestellt und beinhalten Spätburgunder, Chardonnay, Weißburgunder oder auch Riesling. Um es gleich deutlich zu sagen. Nicht jeder Champagner ist sehr gut und sein Geld wert. Oftmals ist ein sehr guter oder hervorragender Sekt einem guten oder nur durchschnittlichen Champagner vorzuziehen. Doch Champagner in der Spitze ist nahezu unvergleichlich. Einige Häuser, aber vor allem kleine Produzenten mit konsequenten Qualitätsphilosophien schaffen es, Champagner zu erzeugen, der begeistern und berühren kann. Diese sind dann ungemein ausgewogen, enorm vielschichtig, frisch und spannungsgeladen, sehr sehr lang anhaltend und die Flaschen sind dann leider immer viel zu schnell geleert. 

 

Warum ist Champagner so viel teurer als Sekt? 

Champagner kann man in Discountern bereits unter 20 Euro haben. In den Supermärkten stehen oft welche ab 25 oder 30 Euro. Bekannte Marken kosten ab 40 Euro. Champagner von kleinen Spitzenproduzenten gibt es ab 30 Euro. Und ab 40 Euro bekommt man bereits herausragende Champagner. Den Preis für Prestige-Cuvées, also die ultrateuren Champagner der bekannten Marken, starten inzwischen ab rund 200 Euro pro Flasche. Sekt dagegen kostet oft unter fünf Euro. Bei Preisaktionen von Lebensmittelketten oder Discountern können diese nochmals dramatisch sinken. So kann dann eines der bekannten Markenprodukte für 3,49 oder gar weniger zu haben sein. Bemerkenswert ist dies, wenn man von diesem Preis die Mehrwertsteuer (0,66 Euro), die Sektsteuer (1,03 Euro) und die Kosten für Flasche, Etikett sowie Korken (ca. 1,00 Euro) abzieht. Dann bleiben nur noch 0,80 Euro für den Gewinn des Supermarktes, den Transport, den Gewinn des Erzeugers, die Herstellung und die Kosten für die Trauben. Im besten Fall können so Produkte entstehen, die fehlerfrei sind und geschmacklich nicht besonders unharmonisch ausfallen. Hierfür hilft Kellertechnik und eine höhere Süße, die Bitteres, Trocknendes (Adstringierendes) und insgesamt das Fehlen von Geschmack und Körper überspielen. 

Wirklich guter Sekt ist inzwischen kaum noch unter 20 Euro zu erstehen. Für manche interessantere gibt man 30 oder gar 40 Euro aus. Und die allerbesten Sekte aus Deutschland können auch schon mal an die Grenze von 100 Euro herankommen oder übersteigen. Champagner ist deshalb teurer, weil die strengen Regeln nicht nur für eine Mindestqualität und Stilistik sorgen. Das Herstellungsverfahren ist aufwändig und langwierig. Der Ertrag ist durch Höchstgrenzen bei der Erntemenge und Saftausbeute beim Pressen beschränkt. 

 

Was ist besser Sekt oder Champagner? 

Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten. Wenn man objektiv an Sekt und Champagner herangeht, dann muss man aber sagen, dass Champagner aufgrund der Herkunft und der strengen Regeln qualitativ deutlich hochwertiger als Sekt ist. Dies spiegelt sich auch in den Preisen wieder. Natürlich gibt es aber immer Ausreißer. Somit können sehr gute Sekte, qualitativ besser als durchschnittliche Champagner sein. Doch in der absoluten Spitze, zeigen hervorragende Champagner (die es bereits ab 40 Euro gibt) mehr Qualität als die allerbesten Sekte, auch wenn sie von kleinen Spitzenproduzenten stammten. Die objektive Qualität von Wein und Schaumwein macht man im Wesentlichen an vier Dingen fest. Wein muss hinsichtlich seiner Geschmackskomponenten balanciert sein. Seine Qualität wird dann höher angesehen, je intensiver er ist, je mehr unterschiedliche Aromen und Geschmacksnuancen (Komplexität) er hat und je länger er im Abgang (Nachgeschmack) ist.

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