Die Champagne Thomas Perseval befindet sich in Chamery in der Montagne de Reims. Von den Großeltern gegründet, haben Thomas Eltern in den 1980er Jahren bereits damit begonnen, Champagner unter eigenem Etikett zu vertreiben. Dafür wurde ein alter Pferdestall in das heutige Weingut umgebaut. Denn die Familie Perseval war bereits seit Generationen in der Agrarwirtschaft tätig, mit rund 50 Hektar Land. Der Weinbau macht nur etwa 2,5 Hektar aus, auf dem Rest der Fläche wird Getreide produziert. Was früher normal war, ist heute sehr ungewöhnlich, da praktisch alle Spitzenproduzenten ausschließlich Trauben für die Champagner-Produktion anbauen. Diese Voraussetzungen und vielfältigen Traditionen haben Thomas Perseval stark geprägt und er ist Bauer im allerbesten Sinne. Zusätzlich prägend war ein Praktikum bei der biodynamisch wirtschaftenden Domaine Thierry Guillot in Saint-Romain im Burgund. Mit diesem Einfluss hat Thomas bereits seit seiner Rückkehr ins Familienweingut 2004 stets auf die Gesundheit des Bodens und der Pflanzen geachtet. 2009 startete die Umstellung auf den biologischen Anbau, 2012 folgte die Zertifizierung. Darüber hinaus arbeitet er mit biodynamischen Praktiken. Eine Besonderheit in diesem Zusammenhang ist, dass neben den drei klassischen Champagnerrebsorten Pinot Noir, Meunier und Chardonnay auch Petit Meslier, Arbanne sowie etwas Pinot Blanc gepflanzt sind, um so die Biodiversität zu steigern. Seine sechs Parzellen vinifiziert Thomas jedoch ganz bewusst separat, um so das jeweilige Terroir hervorzuheben.
Warum wir die Champagner von Thomas Perseval im Sortiment haben
Ausdrucksstark und präzise, individuell und mit Tiefgang. Die Champagner von Thomas Perseval sind beeindruckend und einzigartig. Sie zeigen das ganzheitliche Verständnis von ökologischem Anbau und die klare Ausrichtung aufs Terroir. Die lange Reife auf der Hefe bringt Intensität und rundet die Champagner etwas ab, die sonst durch den Verzicht der Dosage sehr zupackend und druckvoll sind. Diese fordernd puristischen Champagner begeistern uns sehr und sind großartige Speisenbegleiter.
Die Champagner
Bereits der Einstiegscuvée Art’Terre (vorher Tradition) von Thomas Perseval ist sehr anspruchsvoll. Sie besteht aus allen drei Rebsorten, mit einer leichten Pinot Noir Dominanz. Hier zeigt sich bereits der gradlinige Stil mit Intensität durch den oxidativen Ausbau im Barrique und einem langen Hefelager. Unterstrichen durch die fehlende Dosage wird sich hier aufs Wesentliche fokussiert. Auch die Grande Cuvée beeindruckt hinsichtlich Individualität, Tiefgründigkeit und Präzision. Darüber hinaus entstehen noch vier Lagenchampagner, mit denen Thomas die Typizität der Rebsorten und Terroirs noch zielgerichteter herausarbeitet. Le Village mit 100% Chardonnay und Le Hazat mit 100% Pinot Noir, außerdem La Pucelle aus überwiegend Meunier, mit kleinem Anteil an Pinot Noir und La Masure mit Hauptanteil Pinot Noir und zusätzlich etwas Chardonnay, die jeweils zusammen gepflanzt sind. La Masure gibt es auch als Rosé de Macération. Außerdem produziert Thomas Perseval spannende Coteaux Champenois in weiß und rot, bei denen auch die alten Rebsorten (Pinot Blanc, Arbanne und Petit Meslier) Verwendung finden, die den Weinen Komplexität und Authentizität verleihen.
Weinberg & Keller
Die Weinberge von Champagne Thomas Perseval befinden sich in den feinen Mittel- und Tieflagen rund um Chamery, die die Voraussetzung für beste Traubenqualitäten bieten. Sie machen mit ihren 2,5 Hektar nur einen kleinen Anteil des Gesamtbetriebs aus, doch Thomas liebt Wein und die Arbeit in den Reben. Die ältesten wurden bereits von den Großeltern gepflanzt und sind somit 55 Jahre alt. Die Böden sind geprägt von Lehm, sandiger Ton und Kalkstein. Hier legt Thomas auch den Fokus seiner Arbeit, denn lebendige Böden sind die essenzielle Grundlage für ausdrucksstarke Terroir-Champagner. Die durch den Mischbetrieb geprägte Arbeit zeigt sich dann auch in verschiedenen, eher ungewöhnlichen Facetten. So entschied er sich neben den rund je 40% Pinot Noir und Meunier sowie 20% Chardonnay auch Kleinstmengen der selteneren Rebsorten Arbanne (0,02 ha), Pinot Blanc (0,01 ha) und Petit Meslier (0,03 ha) anzubauen. Das fördert die Biodiversität im Weinberg und soll das gesamte Gefüge positiv beeinflussen. Auch andere Pflanzen wie Erbsen und Sommergerste werden ausgesät, um den Boden zu revitalisieren, zu düngen und zu schützen. Zudem werden Kräutertees auf die Rebstöcke ausgebracht.
Im Keller hingegen geht es sehr ursprünglich und minimalistisch zu. Viel Arbeit im Weinberg, wenig im Keller. Der Faktor Zeit ersetzt den Großteil moderner Technik. Die sechs Parzellen werden einzeln vinifiziert. Nach der Spontangärung reifen sie neun bis zwölf Monate im Emailletank oder Eichenfass. Die langsame Gärung, sowie bei Bedarf auch der biologische Säureabbau, haben das Ziel den Säuregehalt der Champagner zu reduzieren. Es wird weder geschönt noch filtriert. Das Hefelager beträgt mindestens zwei Jahre, für die Lagenchampagner sogar vier bis fünf Jahre. Degorgiert wird „à la volée“, also ohne das Hefelager einzufrieren. Die Abfüllung erfolgt ohne Dosage und mit minimaler Schwefelzugabe, um so den Charakter der Champagner bestmöglich zur Geltung zu bringen.
Name | Champagne Thomas Perseval |
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Inhaber | Thomas Perseval |
Betriebsleiter | Thomas Perseval |
Region | Champagne - Montagne de Reims |
Ort | Chamery |
Land | Frankreich |
Bewirtschaftung | biologisch, teils biodynamisch |
Zertifizierung | Agruculture Biologique, EU Bio Siegel seit 2012 |
Pressen | alte Coquart Presse mit 4.000 kg |
Gären | spontane Gärung |
Ausbau | Lagerung auf der Hefe, Verzicht auf Filtration und Schönung, minimale Zugabe von Schwefel |
Lagerung | gebrauchte Barriquefässer und Emailletanks |
Betriebsgröße | 2,5 Hektar |
Gesamtproduktion | 11.000 Flaschen |