Das Weingut Enderle & Moll in Münchweiher in Baden ist ein sehr junges Weingut, das erst 2007 gegründet wurde. Florian Moll und Sven Enderle lernten sich während ihrer zweijährigen Winzerausbildung von 2003 bis 2005 am Kaiserstuhl kennen. Die Faszination des biodynamischen Weinbaus erfasste beide getrennt voneinander bei der Arbeit in Weingütern in Deutschland und Frankreich. Gemeinsam gründeten sie ihr eigenes Weingut, anfangs mit nur 30 ar Rebfläche. Inzwischen sind es über 2 ha - alle verteilt um den Ort Münchweier. 2020 hat sich ein Wechsel vollzogen, Sven Enderle zog sich komplett aus dem Weinbaubetrieb zurück und ging seinen eigenen Weg.
Bereits im Sommer 2019, konnten sie den französischen Kellermeister Maxence Lecat gewinnen, der zuvor im Burgund und in Oregon gearbeitet hat. Er leitet nun vor allem die Geschicke im Keller. Zudem unterstützt Florian Molls Lebensgefährtin Géraldine den Betrieb und auch Manfred Enderle und seine Frau Leonie haben bereits seit längerem eine tragende Rolle, die nun noch vertieft wurde. Die beiden sind übrigens aus dem gleichen Ort, haben sonst aber kein Verwandschaftsverhältnis zu Sven Enderle. Sie kannten sich schon lange und so hat sich die gemeinsame Arbeit im Laufe der Zeit entwickelt. Florian Moll beschreibt die neue Zusammensetzung als „sehr lebendiges Spannungsfeld zwischen gewachsenen Arbeitsabläufen und Arbeitserfahrungen auf der einen Seite und neuen Ideen und Dynamiken auf der anderen Seite“. Die Stilistik der Weine bleibt weiterhin einzigartig!
Warum wir die Weine von Enderle & Moll im Sortiment haben
Eigenständige Nerdweine ist wohl der zutreffendste Begriff für die Weine von Enderle & Moll. Und das im besten Sinne! Bereits von Anfang an haben uns die Weine der beiden Freunde fasziniert. Sie sind so charaktervoll, dass der Genuss Zeit und Muße erfordert. Zeit, weil die Weine vor dem Trinken von einer ordentlichen Dauer in der Karaffe profitieren, und Muße, weil man sich dann an Nase und Gaumen mit diesen Weinen beschäftigen muss. Es gibt viel zu entdecken und erforschen, so dass die Weine der Qualitätsfanatiker nie langweilig sind. Wenn Sie die Weine von Enderle & Moll noch nicht kennen, starten Sie mit dem „Müller“ Müller-Thurgau und dem „Basis“ Pinot Noir. Besonders reizvoll ist aber auch der Vergleich der beiden Terroirs Buntsandstein und Muschelkalk (sowohl bei den Weiß-, als auch bei den Rotweinen). Und für das, was Sie hier alles ins Glas bekommen, ist der Preis wirklich ein Schnäppchen!
Die Weine
Maischevergorene Weiß- und Rotweine, die Ausdruck ihres jeweiligen Terroirs sind. Oxidativ ausgebaut, dadurch weniger frische und mehr reife Fruchtaromen mit viel Struktur am Gaumen. Der größere Rebflächenanteil und somit auch das Hauptaugenmerk liegt auf dem Pinot Noir. Insgesamt ist das Sortiment verhältnismäßig übersichtlich aufgebaut, das Weingutsteam um Florian Moll konzentriert sich klar auf Qualität statt Quantität.
Beim Pinot Noir gibt es zum einen „Basis“ und „Liaison“. Hier werden sowohl Trauben vom Buntsandstein, als auch vom Muschelkalk miteinander vereint. Die beiden Top Weine „Buntsandstein“ und „Muschelkalk“ sind dann der pure Ausdruck des jeweiligen Terroirs und haben ein hohes Reifepotenzial.
Bei den Weißen gibt es zum Einstieg den Müller-Thurgau „Müller“, der auch mit einem anderen Etikett aufwartet und etwas leichter zugänglich ist. Neben weiteren Müller-Thurgau sind noch Auxerrois, Grauburgunder, Weißburgunder, die „Weiß & Grau“ Cuvée sowie der Spätburgunder Rosé im Sortiment zu finden. Beim Müller-Thurgau und Weißburgunder gibt es ebenfalls Terroirweine vom Muschelkalk und Buntsandstein.
Die Weine von Enderle & Moll sind für den optimalen Genuss von uns auch mit einem entsprechenden Trinkhinweis versehen. Sie brauchen Zeit zum Atmen, um sich zu öffnen und zugänglicher zu zeigen. Planen Sie außerdem zu den Weinen ein Essen ein, denn hier spielen diese erst ihre volle Stärke aus.
Und wenn Ihnen nach Blubber zumute ist, dann probieren Sie doch mal einen der beiden [trub:stoff] Pet Nat. Diese sind ein Nebenprojekt von Florian Moll und seiner Lebensgefährtin Géraldine.
Weinberg & Keller
Es geht darum, die Reben auf ihrer Reise durchs Weinjahr zu begleiten. Dabei greifen Florian Moll und sein Team nur so wenig wie nötig in die Natur ein. Außerdem wird jede Lage für sich betrachtet. Die unterschiedlichen Voraussetzungen wie Himmelsausrichtung, Hanglage, Bodenbeschaffenheit und Mikroklima mit den Reben in Einklang zu bringen, das ist hier die Hauptaufgabe. Mittlerweile sind auch alle Weinberge biodynamisch bewirtschaftet, inklusive der Rebanlagen von Manfred und Leonie Enderle. Das Traubenmaterial wird seit kurzem komplett gemeinsam bewirtschaftet. Die Arbeit im Weinberg sowie die Lese erfolgen ausschließlich von Hand. Die Rebstöcke sind 30-70 Jahre alt. Der Hektarertrag variiert stark, je nach Wein. Im Schnitt liegen die meisten Weine bei einem Ertrag von 60-80 hl/ha. Die beiden Top Pinot Noirs „Muschelkalk“ und „Buntsandstein“ liegen jedoch nur bei 20-30 hl/ha.
Im Keller durchlaufen alle Weine eine längere Maischestandzeit in kleinen Behältern. Die Weißweine 2-6 Tage, die Rotweine 12-18 Tage. So sind die Weißen und der Rosé deutlich intensiver in der Farbe (und im Aroma), als viele andere. Der Rosé gleicht oft eher einem leichten Rotwein und auch der Grauburgunder ist sehr kräftig in der Farbe.
Die Weine werden nicht gepumpt und auch während ihrer Lagerung in gebrauchten Barriques mit meist 12-15 Monaten nicht abgezogen und umgelagert. Die Weine werden erst kurz vor der Abfüllung cuvéetiert und nur minimal filtriert und geschwefelt. Auf Schönung wird komplett verzichtet, so dass die Weine alle vegan sind. Somit enthalten die Weine ein natürliches Depot und haben auch eine leichte Trübung.
Eine Zertifizierung der Weine gibt es jedoch nicht. Die Weine werden sogar in der Kategorie Landwein geführt.
Name | Weingut Enderle & Moll |
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Inhaber | Florian Moll |
Betriebsleiter | Florian Moll |
Region | Baden |
Ort | Münchweier |
Land | Deutschland |
Bewirtschaftung | biodynamisch |
Gären | Spontangärung, längere Maischestandzeit |
Ausbau | Verzicht auf Schönung, minimale Filtration und Schwefelung |
Lagerung | gebrauchte Barriques |
Betriebsgröße | 2.1 Hektar |
Gesamtproduktion | 10.000 Flaschen |