Arenisca 2021

Der erste eigene Jahrgang der Cantalapiedra Viticultores kam 2014 auf den Markt. Ein verhältnismäßig junger Wein, der aber bereits jetzt deutlich mehr Tiefe und Ausdruck besitzt als viele andere in der Region. Den Weinanbau dafür startete 1949 bereits Heliodoro Cantalpiedra. Im Alter von 15 Jahren pflanzte er die ersten eigenen Reben. Die Geschichte der Winzerfamilie Cantalpiedra aus der Gemeinde La Seca reicht sogar noch weiter bis ins 19. Jahrhundert zurück. Doch auch Heliodoro verkaufte noch den Großteil der Trauben. Erst sein Sohn Isaac, der viele Jahre an seiner Seite gearbeitet hatte, legte dann, zusammen mit seinem Sohn Manuel den Grundstein für die eigenen Weine. Die 20 Hektar werden heute biologisch bewirtschaftet und sind auch entsprechend zertifiziert.

Manuel Cantalpiedra hat bereits die Leitung der Bodega übernommen. Er ist ausgebildeter klassischer Pianist und hat so auch einen anspruchsvollen und künstlerischen Ansatz in den Cantalapiedra-Keller mitgebracht. Er, aber auch sein Vater, sind inspiriert vom Potenzial der Verdejo-Traube und den alten Weinbergen. La Seca ist heute das Zentrum der D.O. Rueda. Meist werden aus der Rebsorte Verdejo frische, freundliche und zugängliche Weine gemacht. Manuel dagegen erzeugt tiefgründig, markante und finessenreiche Weine aus sehr alten Einzellagen, die beeindruckend die Möglichkeiten der Rebsorte und der Region zeigen. Gleichzeitig ist Manuel seiner eigenen Vision für Verdejo, Tempranillo und Grenache in der Gegend um La Seca gefolgt. Der junge Winzer ist also Rebell oder sogar Freiheitskämpfer, aber vor allem ist er ein Landwirt mit einer klaren Vision für den Verdejo-Stil, den er in Castilla y León erzeugt.

Die Weinberge verteilen sich auf einzelne Parzellen rund um das Dorf La Seca und liegen auf ca. 750 Metern Höhe. Die Rebstöcke sind 30 bis über 100 Jahre alt und somit sind auch noch wurzelechten Rebstöcken vorhanden, die die Reblaus überstanden haben. Manuel und Isaac haben eine große Verbundenheit zu Ihrer Heimat und leben diese auch im Respekt der Natur gegenüber aus. Die biologische Bewirtschaftung im Weinberg erfolgt im Rhythmus der Natur. So kommen sie ohne Bewässerung aus, können insgesamt später ernten und trotzdem die lebendige Säure erhalten. Im Keller wird minimalistisch und mit sehr geringer Intervention gearbeitet. Manuel verwendet wilde Hefen zur Gärung. Die Weine sind teilweise ungeschwefelt oder enthalten nur minimale Mengen. Schon vom ersten Jahrgang an heben sich die Cantalapiedra-Weine durch die hohe Qualität der Früchte und den traditionellen Ansatz von den Massen der Produzenten in Rueda ab. Seitdem ist es spannend, die Entwicklung des Weinguts unter dem Winzer Manuel Cantalapiedra zu beobachten.