Die Champagne Rémi Leroy an der Côte des Bars wurde mit dem Jahrgang 2013 als eigene Marke gegründet. Sein Vater hatte bereits nach einer Erbschaft an Land im Ort Meurville mit Weinanbau begonnen und sich nach und nach vergrößert, die Trauben jedoch an andere Champagner-Häuser verkauft. Rémi besuchte zunächst die Weinbauschule in Avize und ließ sich anschließend in Bordeaux als Agraringenieur und Önologe ausbilden. Es folgten Stationen bei einem Weingut auf Korsika und bei Biowinzern in der Champagne, unter anderem auch bei Roederer. 2008 kehrte Rémi zurück ins Familienweingut und begann 2009 mit der Arbeit für eigene Champagner. Dafür wurde auch ein Kelterhaus und eine Cuvérie gebaut. Mit einer kleinen Menge gestartet, produziert Rémi Leroy heute auf 10 ha Rebfläche etwa 55.000 bis 60.000 Flaschen.
Warum wir die Champagner von Rémi Leroy im Programm haben
Der junge Rémi Leroy ist hoch motiviert, dennoch hat er eine ruhige und gelassene Art und bereits vielfältige Erfahrungen gesammelt, um zielstrebig seine Vision für seine Champagner umzusetzen. Das Ergebnis sind kraftvolle und dennoch frische Champagner, mit einer reifen und intensiven Frucht sowie angenehm ausbalancierte Hefenoten. Somit druckvoll und jugendlich, gleichzeitig aber auch cremig und zugänglich. Nicht ohne Grund also einer der jungen Sterne am Winzer-Himmel der Champagne, der in den nächsten Jahren sicher noch mehr seines Potenzials entfalten wird. Wir sind gespannt und genießen bereits jetzt die wunderbaren Tropfen!
Die Champagner
Die Basis von Rémi Leroys Sortiment besteht aus einer Grundcuvée, die von Jahr zu Jahr etwas variiert, jedoch von Pinot Noir dominiert wird (etwa 60%). Den Anteil an Chardonnay hat Rémi über die Jahre kontinuierlich gesteigert, um so mehr Finesse und Ausgewogenheit zu erreichen. Meunier macht dementsprechend nur einen kleinen Teil der Cuvée aus. Dabei versucht er trotz der Reserveweine (ungefähr 30%) die Jahrgangstypizität beizubehalten. Diese Grundcuvée gibt es als Extra Brut und Brut Nature. Insbesondere der Extra Brut ist einer unserer All Time Favorites, der trotz der geradlinigen und puristischen Art auch weich und zugänglich ist. Außerdem bildet sie die Grundlage für den Rosé, der als Rosé d’assemblage mit 15 bis 20% Rotwein gekeltert wird. Das Ergebnis ist fruchtbetont, frisch und druckvoll, mit entsprechendem Grip durch die Tannine. Wunderbar zu einem Steak oder Pilz-Risotto!
Ergänzt wird das Sortiment von einem Blanc de Noir und Blanc de Blancs Millésimé sowie drei Einzellagen-Champagnern. Sie sind durch ihre Frische und Struktur, sowie auch die Reife und den Holzeinsatz eher etwas für Fortgeschrittene und Liebhaber und eignen sich auch wunderbar für eine weitere Flaschenreife, die sie noch komplexer und tiefgründiger werden lässt.
Weinberg & Keller
Die Weinberge von Champagne Rémi Leroy bestehen aus 70% Pinot Noir, 20% Chardonnay und etwa 10% Meunier. Mittlerweile ist auch ein kleiner Teil mit Pinot Blanc bepflanzt. Wobei Rémi den Anteil an Chardonnay weiter steigern möchte, obwohl dieser mit dem frühen Austrieb an der Côte des Bars einer erhöhten Frostgefahr ausgesetzt ist. Die Reben sind durchschnittlich 23 Jahre alt und haben sich insgesamt sehr gut an die Gegebenheiten angepasst. Die kargen Ton-Kalk-Böden (ähnlich dem Chablis) haben eine sehr geringe Auflage, so dass die Rebstöcke tief wurzeln müssen. Ein Vorteil, wie Rémi Leroy findet, denn auf diesem Weg erhalten die Champagner ihre charakterreiche Terroir-Typizität. Um die Reben bestmöglich zu unterstützen, arbeitet er nach biologischen Richtlinien und ist mittlerweile HVE zertifiziert. Übersetzt bedeutet das „Hoher Umweltwert“ und verfolgt ähnliche Ansätze wie die Bio-Zertifizierung. Rémi nutzt daher ausschließlich organischen Dünger, natürliche Begrünung, eine gute Belüftung und kontrolliertes Pflügen mit einem Pferdepflug. Außerdem ist es ihm wichtig, Krankheiten bestmöglich vorzubeugen, um später wenig intervenieren zu müssen. All diese Maßnahmen haben das Ziel von mehr Biodiversität und lebendigen Böden, die dann wiederum zu gesunden und reifen Trauben führen. Mit geringen Erträgen konzentriert er zusätzlich die Aromenintensität seiner Champagner. Die Parzellen werden separat vinifiziert.
Im Keller werden die Trauben sanft gepresst, auf Umpumpen wird verzichtet. Die Gärung erfolgt in kleinen Stahltanks und burgundischen Eichenfässern, der biologische Säureabbau wird durchgeführt. Es folgt die Reife auf der Hefe mit regelmäßiger Battonage. Alle Weine haben einen gewissen Anteil von Barrique, der Blanc de Blancs und die Lagenchampagner werden sogar komplett im Holz ausgebaut. Für die Reserveweine hat Rémi eine réserve perpétuelle. Auf Schönung und Filtration hat er von Anfang an verzichtet und versucht den Einsatz von Schwefel zunehmend weiter zu reduzieren. Stattdessen nutzt er positiv wirkende Umwelteinflüsse wie die Temperatur bei der Weinbereitung. Die Abfüllung erfolgt im Frühjahr mit einer möglichst geringen Dosage und anschließend werden die Champagner für eine bessere Reife noch mehrere Monate im Weingut gelagert.
Name | Champagne Rémi Leroy |
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Inhaber | Rémi Leroy |
Betriebsleiter | Rémi Leroy |
Region | Champagne - Côte des Bar |
Ort | Meurville |
Land | Frankreich |
Bewirtschaftung | naturnah |
Zertifizierung | Haut Valeur Environnementale (HVE) |
Pressen | moderne pneumatische Presse (4.000 KG) |
Gären | Edelstahl und gebrauchte Holzfässer |
Ausbau | Lagerung auf der Hefe, Battonage, Verzicht auf Filtration und Schönung, minimale Zugabe von Schwefel |
Lagerung | Edelstahl und wenige gebrauchte Barriquefässer |
Betriebsgröße | 10 Hektar |
Gesamtproduktion | 55.000 Flaschen |