Veröffentlicht am Mittwoch 17. April 2024
Sekt oder Champagner? Was ist der Unterschied?
Hier erfahren Sie worin sich Sekt und Champagner unterscheiden.
Veröffentlicht am Mittwoch 17. April 2024
Hier erfahren Sie worin sich Sekt und Champagner unterscheiden.
Es gibt sehr viele Unterschiede zwischen Sekt und Champagner. Ein besonders relevanter ist, dass die Champagne eine reine Schaumweinregion ist und die Trauben der besten Weinberge zu Champagner werden. In Deutschland entsteht dagegen in den besten Weinbergen stiller Riesling und Spätburgunder.
Champagner und Sekt unterscheiden sich darin, dass die Herstellung von Champagner hinsichtlich seiner Herkunft (genau definiertes Anbaugebiet), Rebsorten und Herstellungsverfahren exakt und streng definiert ist. Damit ist es möglich, eine gewisse Mindestqualität und einen wiedererkennbaren Stil zu gewährleisten. Da es bei Sekt nicht solche weitreichenden Vorschriften gibt, erhält man Sekt sowohl als belanglose Massenware für wenige Euro als auch als absolutes Spitzenprodukt, das leicht seine 50 Euro oder mehr wert sein kann.
Schneller und einfacher sind die Gemeinsamkeiten von Champagner und Sekt zu benennen: Beides sind Schaumweine (allgemeiner Begriff für alle schäumenden Weine), die ihre Kohlensäure durch die zweite Gärung eines trockenen Grundweins erhalten. Doch das war es dann auch schon mit den Parallelen. Die Unterschiede von Sekt und Champagner sind groß: Die Möglichkeiten, Sekt zu produzieren, sind hinsichtlich der Herkunft der Trauben, der Rebsorten und der Verfahren vielfältig. Daraus ergeben sich sehr unterschiedliche Stile und die gesamte Bandbreite von einfacher Massenqualität bis hin zu herausragenden Spitzenprodukten. Auch bei Champagner gibt es gravierende Qualitätsunterschiede: Neben Champagner aus den Discountern von mäßiger Qualität gibt es die bekannten Häuser mit enormen Varianzen in der Güte sowie kleine Spitzenproduzenten, die nochmals in einer eigenen Liga spielen.
Champagner ist ein Regionalwein, der nur aus dem streng abgegrenzten Gebiet um die Städte Reims und Épernay im Nordosten Frankreichs stammen darf. Die Trauben müssen aus diesem Gebiet kommen, und die Herstellung muss komplett in der Champagne erfolgen. Sekt ist der Begriff für Schaumwein, der in Deutschland und Österreich hergestellt wird. Er kann in allen Anbaugebieten erzeugt werden. Falls auf dem Etikett „Deutscher Sekt“ steht, müssen die Trauben auch in Deutschland angebaut worden sein. Doch falls „Sekt Deutschland“ oder „Hergestellt in Deutschland“ vermerkt ist, können die Trauben bzw. der Grundwein auch aus anderen Ländern bezogen werden.
Nach der Erläuterung zuvor darf sich kein Sekt Champagner nennen. Das Wort Champagner ist innerhalb der EU streng geschützt und darf ausschließlich für die Schaumweine aus der Region Champagne verwendet werden. Darüber hinaus gilt dieser Schutz auch in fast allen Ländern außerhalb der EU. Eine der wenigen Ausnahmen sind die USA: Hier sind vor allem sehr einfache Schaumweine zu finden, die „Champagner“ auf dem Etikett tragen. Die hochwertigen Schaumweine der USA haben das nicht nötig und nennen sich „Sparkling Wines“.
Champagner besteht fast ausschließlich aus drei Rebsorten, die jeweils etwa ein Drittel der Produktion stellen: Chardonnay, Meunier und Pinot Noir. Chardonnay ist weiß, Pinot Noir heißt bei uns Spätburgunder und ist rot und auch Meunier ist eine rote Traube, die außerhalb der Champagne kaum eine Bedeutung hat. Darüber hinaus gibt es noch vier weitere Rebsorten, die zusammen aber nur rund ein Prozent der Anbaufläche ausmachen. Sekt kann dagegen aus einer riesigen Vielzahl von Traubensorten hergestellt werden. In der Regel werden die Sorten nicht auf dem Etikett angegeben. Dann gilt meistens das Motto: Steht nichts Besonderes drauf, ist auch nichts Besonderes drin. Hochwertige Sekte bestehen oft aus Riesling, Chardonnay, Weißburgunder oder Spätburgunder (Pinot Noir). Natürlich sind auch Verschnitte aus diesen möglich. Für einfache Sekte werden gerne Rebsorten verwendet, die besonders viel Ertrag bringen, dafür aber weniger Frische, Vielschichtigkeit und Finesse haben.
Champagner ist ein Schaumwein, der über eine hohe Säure verfügt, trocken oder fast trocken wirkt, mittelkräftig und aromatisch ausfällt. Die Aromen weisen meist Noten von Zitrusfrüchten, Blüten, gelbem Steinobst, Kernobst wie Apfel und manchmal auch roten Beeren auf. Deutlich bis ausgeprägt sind Aromen, die an Gebäck, Brioche, Toastbrot oder Haselnüssen erinnern. Diese werden auch Autolysearomen genannt und stammen von dem Herstellungsverfahren der traditionellen Flaschengärung. Demnach sind Autolysearomen auch mehr oder weniger ausgeprägt bei Schaumweinen aus anderen Ländern und Regionen zu finden, wenn diese nach der traditionellen Methode erzeugt wurden. Bei Sekt ist eine Aussage über den Stil nicht so einfach. Denn Sekt kann, wie bereits erwähnt, aus sehr vielen unterschiedlichen Trauben hergestellt werden. Diese können ihm ein sehr unterschiedliches Aromenprofil verleihen. Hinzu kommt, dass Sekt auch mit unterschiedlichen Verfahren hergestellt werden kann. Am gängigsten ist das günstige und schnelle Tankgärverfahren. Bei diesem stehen florale und fruchtige Aromen im Vordergrund, Autolysearomen entstehen dabei nicht. Zudem wird einfachen, neutralen Produkten oft eine ordentliche Menge an Zucker als Geschmacksverstärker hinzugefügt. Für sehr hochwertige Sekte hält man es wie mit dem Champagner und fertigt sie mittels der traditionellen Flaschengärung. Aromatisch können sie dann ähnlich wie Champagner ausfallen.
Sowohl bei Sekt als auch bei Champagner gibt es Licht und Schatten. Sekt ist meist ein Massenprodukt, das deutlich unter 10 Euro zu haben ist und hinsichtlich von Komplexität, Spannung, Intensität und Länge wenig bis ganz wenig zu bieten hat. Doch es gibt auch sehr gute und herausragende Sekte. Manche Sekt-Spezialisten, also Betriebe, die ausschließlich Sekt erzeugen, und einige Winzer, die überwiegend Weiß-, Rosé und Rotwein herstellen, bringen Sekt in die Regale, der richtig Freude bereitet. Zwei, drei Handvoll von diesen überwiegend kleinen Betrieben sind in der Lage, herausragende Sekte zu erzeugen, die sich mit den hervorragenden Schaumweinen der Welt messen können. Diese Sekte sind alle nach dem traditionellen Verfahren hergestellt und beinhalten Spätburgunder, Chardonnay, Weißburgunder oder auch Riesling. Um es gleich deutlich zu sagen: Nicht jeder Champagner ist sehr gut und sein Geld wert. Oftmals ist ein sehr guter oder hervorragender Sekt einem guten oder nur durchschnittlichen Champagner vorzuziehen. Doch Champagner in der Qualitätsspitze ist nahezu unvergleichlich. Besonders renommierte Häuser und ambitionierte kleinere Produzenten mit kompromissloser Qualitätsphilosophie schaffen es, Champagner von außergewöhnlicher Finesse zu kreieren. Diese zeichnen sich durch perfekte Balance, enorme Vielschichtigkeit, Frische und faszinierende Spannung aus und bleiben lange am Gaumen präsent.
Champagner kann man in Discountern bereits unter 20 Euro finden. In den Supermärkten stehen oft Vertreter zwischen 25 oder 30 Euro. Bekannte Marken kosten ab 40 Euro. Champagner von kleinen Spitzenproduzenten gibt es ab 30 Euro. Und bereits ab 40 Euro bekommt man herausragende Champagner. Prestige Cuvées, also die ultrateuren Champagner der bekannten Marken, starten inzwischen ab rund 200 Euro pro Flasche. Sekt dagegen kostet oft unter fünf Euro. Bei Preisaktionen von Lebensmittelketten oder Discountern können diese Preise nochmals dramatisch sinken. So kann dann eines der bekannten Markenprodukte für 3,49 Euro oder gar weniger zu erwerben sein. Bemerkenswert ist, wenn man von diesem Preis die Mehrwertsteuer (0,66 Euro), die Sektsteuer (1,03 Euro) und die Kosten für Flasche, Etikett sowie Korken (ca. 1,00 Euro) abzieht; dann bleiben nur noch 0,80 Euro für den Gewinn des Supermarktes, den Transport, den Gewinn des Erzeugers, die Herstellung und die Kosten für die Trauben. Im besten Fall können so Produkte entstehen, die fehlerfrei sind und geschmacklich nicht besonders unharmonisch ausfallen. Hierbei helfen Kellertechnik und eine höhere Süße, die Bitteres, Trocknendes (Adstringierendes) und insgesamt das Fehlen von Geschmack und Körper überspielen.
Wirklich guter Sekt ist inzwischen kaum noch unter 20 Euro zu erstehen. Für manche interessantere gibt man gern 30 oder gar 40 Euro aus. Und die allerbesten Sekte aus Deutschland können auch schon mal an die Grenze von 100 Euro heranreichen oder diese übersteigen. Champagner ist deshalb teurer, weil die strengen Regeln nicht nur für eine Mindestqualität und Stilistik bürgen. Das Herstellungsverfahren ist aufwändig und langwierig. Der Ertrag ist durch Höchstgrenzen bei der Erntemenge und Saftausbeute beim Pressen beschränkt.
Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten. Wenn man objektiv an Sekt und Champagner herangeht, muss man aber festhalten, dass Champagner aufgrund der Herkunft und der strengen Regeln qualitativ deutlich hochwertiger als Sekt ist. Dies spiegelt sich auch in den Preisen wider. Natürlich gibt es aber immer Ausreißer. Somit können sehr gute Sekte qualitativ besser als durchschnittliche Champagner sein. Doch in der absoluten Spitze zeigen hervorragende Champagner (die es bereits ab 40 Euro gibt) mehr Qualität als die allerbesten Sekte, auch wenn sie von kleinen Spitzenproduzenten stammten. Die objektive Qualität von Wein und Schaumwein macht man im Wesentlichen an vier Dingen fest:
Doch Champagner in der Spitze ist nahezu unvergleichlich. Da die Champagne eine reine Schaumweinregion ist, werden auch die Trauben der allerbesten Weinberge für Champagner verwendet; in anderen Weinregionen der Welt werden daraus Stillweine. Einige Häuser, aber vor allem kleine Produzenten mit konsequenten Qualitätsphilosophien schaffen es, Champagner zu erzeugen, der begeistern und berühren kann. Diese sind dann ungemein ausgewogen, enorm vielschichtig, frisch und spannungsgeladen, extrem langanhaltend und leider immer viel zu schnell leer … ;o)
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